WELCHE STAATLICH ANERKANNTEN SCHULABSCHLÜSSE KÖNNEN UNSERE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER ABSOLVIEREN?
Zwar ist für eine betriebliche Ausbildung kein bestimmter Abschluss rechtlich vorgeschrieben, aber viele Betriebe legen Wert auf einen staatlich anerkannten Schulabschluss. Dieser ist auch für einige schulische Ausbildungsgänge wie z. B. an Berufsfachschulen oder für den Übertritt an eine Fachoberschulen oder ein Gymnasium erforderlich.
Die Schülerinnen und Schüler können sich bei uns auf folgende staatlich anerkannte Abschlüsse vorbereiten:
- Qualifizierender Abschluss der Mittelschule
Am Ende der 9. Jahrgangsstufe werden Abschlussprüfungen in fünf Bereichen abgelegt:
Deutsch,
Mathematik,
Englisch,
Projektprüfung
und ein Wahlpflichtfach (z. B. Sport, Religion oder Ethik, Kunst).
Anstelle von Englisch kann auch Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde (GSE) oder Physik/Chemie/Biologie (PCB) als Prüfungsfach gewählt werden. Bestanden ist die Prüfung mit einem Notendurchschnitt bis 3,00.
- Mittlerer Schulabschluss an der Mittelschule
Für diesen muss in der Jahrgangsstufe 9 die Eignung – Lern- und Leistungsbereitschaft, Eigenständigkeit und gute Kenntnisse im Fach Englisch - für die Jahrgangsstufe 10 festgestellt werden. Am Ende der 10. Jahrgangsstufe wird eine Abschlussprüfung in sechs Bereichen abgelegt: Deutsch und Englisch mündlich und schriftlich, Mathematik schriftlich, Projektprüfung sowie Physik/Chemie/Biologie und Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde mündlich. Bestanden ist die Prüfung mit einem Notendurchschnitt bis 4,00. Die Prüfungen werden unter Aufsicht unserer Kooperationsschule abgelegt. Die Schülerin/der Schüler, die Eltern und die Pädagog/innen entscheiden gemeinsam, welcher Schulabschluss erwünscht und auch erreichbar ist. Der Unterricht in den höheren Jahrgangsstufen ist so gestaltet, dass er einerseits den Montessori-Prinzipien gerecht wird und dabei gleichzeitig eine optimale Vorbereitung auf diese Abschlüsse gewährleistet.
VERBINDLICHKEITEN DER LEHRPLANINHALTE IN DER SEKUNDARSTUFE
Im Rahmen der Berufsorientierung und der Betriebspraktika wird mit den Schüler/innen der Wert eines Schulabschlusses thematisiert und dargelegt, welche Notwendigkeiten es auf dem Weg dorthin gibt. Sie werden verstärkt angeregt, im Lernen nicht nur die Befriedigung von Neugier und Interesse zu sehen, sondern auch die Grundlage für ihre berufliche oder weitere schulische Zukunft. Gleichzeitig soll ihnen aber auch bewusst gemacht werden, welchen Nutzen das zu erlernende Wissen und Können im (Berufs-) Alltag und für das lebenslange Lernen hat. Je näher der Abschluss heranrückt, desto stärker müssen sich die Schüler/innen, die eine staatliche Abschlussprüfung ablegen möchten, mit verbindlichen Lerninhalten auseinandersetzen. So sind bestimmte Lerninhalte vertieft zu üben, auch Zuhause, Themen müssen über den Unterricht hinaus erarbeitet werden – in manchen Fällen in einem bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt. Grundlage hierfür ist das Vertrauen der Schüler/innen in die Lehrkraft, einschätzen zu können, welche Themen und Aufgaben im Hinblick auf die Prüfungsanforderungen Priorität haben. Trotz der Verbindlichkeit der Inhalte wird der Großteil der Lernarbeit nach wie vor eigenständig geplant und in Selbsttätigkeit durchgeführt. So kann die Erarbeitung und Sicherung den unterschiedlichen Bedürfnissen nach Erklärung, Übung und Wiederholung individuell gestaltet werden. Gleichzeitig wird aber auch weiterhin eigenen Interessen und Ideen Raum gegeben. Lernen soll für die Schüler/innen nicht zum lästigen Pflichtprogramm, sondern weiterhin als eine befriedigende und bereichernde Tätigkeit erlebt werden.
LEISTUNGSFESTSTELLUNG UND -BEWERTUNG IM HINBLICK AUF DIE ABSCHLUSSPRÜFUNGEN
Um den eigenen Leistungsstand zu erfahren und sich auf eine einheitliche Leistungsabfrage vorzubereiten, werden die Schüler/innen im Prüfungsjahrgang an Prüfungssituationen herangeführt. Es werden Prüfungssituationen simuliert, die Arbeiten werden korrigiert, und es wird den Schüler/innen mitgeteilt, welcher Schulnote die Leistung entsprechen würde. Viel wichtiger ist aber, dass die Aufgaben individuell besprochen werden, um Gefestigtes zu würdigen und noch vorhandene Lücken zu schließen. So wird ein wesentlich differenzierteres Leistungsbild geliefert, als es Ziffernnoten können. Die Leistungskontrolle wird zum Instrument zur individuellen Weiterentwicklung anstatt zu einem endgültigen Urteil.